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Säulen der Bildungsarbeit

In einem gemeinsamen Arbeitskreis haben die Realschule und das Gymnasium St. Michael vier wesentliche Säulen ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit formuliert, die wir Ihnen hier vorstellen.

„Fais–le grandir! – Lass es wachsen! “


Alix le Clerc (Schulgründerin)

Die Realschule St. Michael steht in der fast 400-jährigen Tradition der Mädchenerziehung der Augustiner Chorfrauen, die die Erziehung und Bildung von Mädchen aller Bevölkerungsschichten als apostolische Aufgabe des Ordens wählten, weil sie sowohl die soziale und politische Tragweite der Bildung als auch die Bedeutung der Frau für Familie und Gesellschaft in Gegenwart und Zukunft erkannten.

 

Die Realschule wurde 1950 genehmigt. Sie ist eine allgemeinbildende, weiterführende Schule der Sekundarstufe I, staatlich anerkannte und genehmigte Ersatzschule und seit dem Schuljahr 2012/2013 in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn. Mit dem Trägerwechsel verbunden nimmt die Realschule St. Michael seit dem Schuljahr 2015/16 auch Jungen auf. Allerdings werden Jungen und Mädchen in getrennten Klassen unterrichtet. Damit wird die Tradition als Mädchenschule nicht aufgegeben, aber auch für Familien mit Jungen die Möglichkeit eröffnet, ihr Kind an einer Realschule mit christlichem Profil anzumelden. Wir führen die guten Erfahrungen mit der Mädchenbildung weiter und haben neue Konzepte für eine erfolgreiche Jungenbildung entwickelt.

 

In einem gemeinsamen Arbeitskreis der Realschule und des Gymnasiums St. Michael haben wir in einer Präambel vier wesentliche Säulen unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit formuliert:

 

1.   Christliche Erziehung                        „Mache dein Herz weit für Gott und den Nächsten!“ (Pierre Fourier, Ordensgründer)

2.   Mädchen- und Jungenbildung        „Bedenkt, alle Kinder sind verschieden!“ (Pierre Fourier)

3.   Ganzheitliche Bildung                      „Entdecke und entfalte, was in dir steckt!“ (Pierre Fourier)

4.   Schule als Lebensraum                    „Schule ist keine geschützte Insel, sondern sie nimmt teil am Leben!“ (Pierre Fourier)

 

Wir sind bestrebt, dass unsere Schülerinnen und Schüler eine umfassende Bildung erhalten, die sie zu verantwortungsbewussten Persönlichkeiten formt. Wir leiten an zu eigenständigem Denken und Tun, zu persönlicher Reflexion, zu verantwortungsvollen Entscheidungen und zu aktivem Mitgestalten des Alltags, um junge Frauen und Männer für den Start ins Berufs- und Erwachsenenleben vorzubereiten.

 

Alle im Schulprogramm beschriebenen Gestaltungselemente und Konzepte unserer Schule sind miteinander verzahnt und werden von den Säulen unseres Schulprogramms, die in der Präambel formuliert sind, getragen. Das Schulprogramm der Realschule St. Michael bezieht sich nicht nur auf die Tradition der Augustiner Chorfrauen und die pädagogischen Grundlagen der Ordensgründer Pierre Fourier und Alix le Clerc. Es berücksichtigt zudem u.a. das Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn, das Leitbild katholischer Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn, die Rahmenvorgaben für die Schulprogrammarbeit an katholischen Ersatzschulen im Erzbistum Paderborn, das Schulgesetz NRW sowie zahlreiche Ergebnisse und Anregungen aus den Gremien. Unser Schulprogramm soll eine Orientierung über unsere Arbeit geben, unsere Arbeit nach außen hin repräsentieren und Elemente der Evaluation und Weiterentwicklung darstellen.

„Mache dein Herz weit für Gott und den Nächsten!“


Pierre Fourier

Die Private Realschule St. Michael ist eine katholische Schule in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn und in ihrer pädagogischen Ausrichtung geprägt durch eine mehr als 400-jährige Geschichte der Augustiner Chorfrauen C.B.M.V. und ihrer Ordensgründer Pierre Fourier und Alix le Clerc. Ausgehend von den Grundvollzügen der katholischen Kirche sowie des „Leitbilds katholischer Schulen“ setzen wir auf eine christliche Erziehung der uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler, denn

  • die Botschaft Jesu Christi will zu einem frohen Leben befreien,
  • auch heute suchen junge Menschen nach verlässlichen Werten,
  • das Evangelium ermutigt und befähigt zu sozialem, ethischem und religiösem Handeln.

Der Glaube und das Evangelium helfen uns, unser Leben bewusst als Christen zu gestalten in der Hinwendung zu Gott und zum Nächsten. Das prägt unser Schulleben in vielfacher Weise ganz konkret, zum Beispiel durch den Religionsunterricht als verpflichtendes Unterrichtsfach, durch das Morgengebet als Einstieg in den Tag, durch die regelmäßige Feier des Gottesdienstes sowie durch die Angebote der Schulseelsorge.

„Bedenkt, alle Kinder sind verschieden!“


Pierre Fourier

Mädchen und Jungen entwickeln sich in der Pubertät – also besonders in den Jahren der Sekundarstufe I – sehr unterschiedlich. Indem wir Mädchen und Jungen getrennt unterrichten, tragen wir den entwicklungspsychologischen Gegebenheiten Rechnung. Mädchen und Jungen haben in der Regel eine andere Herangehensweise an Themen und setzen sich mit neuen Inhalten auf ihre Art auseinander.

Wir unterstützen Mädchen gezielt,

  • ihre Identität als Frau in der heutigen Zeit zu finden und zu bejahen.
  • ihre Verantwortung in Kirche, Staat und Gesellschaft zu erkennen und wahrzunehmen.
  • ihre mathematischen, naturwissenschaftlichen und informationstechnischen Fähigkeiten zu entfalten.
  • ihre spezifischen Fähigkeiten wie soziale Aufgeschlossenheit und schöpferische Begabung zu entfalten und leiten sie an, Sorge für die Umwelt und Verantwortung für das Leben zu übernehmen.

 

Wir unterstützen Jungen gezielt,

  • ihre Identität als Mann in der heutigen Zeit zu finden und zu bejahen.
  • ihre Verantwortung in Kirche, Staat und Gesellschaft zu erkennen und wahrzunehmen.
  • ihre Lesekompetenz und ihre sprachlichen Fähigkeiten zu entfalten.
  • ihre spezifischen Fähigkeiten wie soziale Aufgeschlossenheit und schöpferische Begabung zu entfalten und leiten sie an, Sorge für die Umwelt und Verantwortung für das Leben zu übernehmen.

„Entdecke und entfalte, was in dir steckt!“


Pierre Fourier

 

Unser Bildungsverständnis bezieht sich auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes auf den ganzen Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns nicht nur um die akademische Bildung unserer Schülerinnen und Schüler, sondern in gleicher Weise als Schulgemeinschaft um die Bildung von Herz und Charakter kümmern.

So wollen wir jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler in ihren persönlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten fördern und fordern, damit sie ihre Stärken entdecken und ausbauen, ihre Schwächen annehmen und erkannten Fehlern mutig entgegentreten. Dabei haben der Ganzheitlichkeit entsprechend Fächer wie Religion, Kunst, Musik, Textilgestaltung, Hauswirtschaft und Sport einen besonderen Stellenwert.

Lehrerschaft und Eltern sind sich einig in dem Ziel, das uns anvertraute Kind zu einer selbstständigen Persönlichkeit zu erziehen, die auch außerhalb der Schule verantwortlich am sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Leben teilhat und mündig seinen eigenen Weg geht.

In einer Atmosphäre der gegenseitigen Achtung und des vertrauens- und verständnisvollen Miteinanders können unsere Schülerinnen und Schüler allein und gemeinsam mit Freude lernen und Leistungen erbringen. Denn seelisches Wohlbefinden ist ebenso wie das Bewusstsein für eine gesunde Lebensführung die selbstverständliche Grundlage eines ganzheitlichen Verständnisses von Bildung, die Herz und Verstand, Körper und Geist des jungen Menschen im Blick hat.

„Schule ist keine geschützte Insel, sondern sie nimmt teil am Leben!“


Pierre Fourier

 

Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte verbringen einen Großteil ihrer Zeit in der Schule. Deshalb verstehen wir Schule nicht nur als Arbeits-, sondern auch als Lebensraum, den es bewusst zu gestalten gilt: zum Lernen, zum Lesen, zum Spielen, zum Erholen, zur Begegnung, zum Gespräch.

 

Wichtig ist uns dabei eine gelebte Partnerschaft zwischen Schule und Elternhaus. Bei unserer schulischen Arbeit steht darüber hinaus die Aktualität der erarbeiteten Inhalte und Methoden im Vordergrund.

 

„Schule muss in ihrem erzieherischen und unterrichtlichen Arbeiten immer eine Antwort sein auf die Bedürfnisse der Zeit – seid also immer offen für die sich stets wandelnden Verhältnisse gemäß dem Wort des Paulus: Prüfet alles, das Gute behaltet!“


Pierre Fourier

 

Wir verstehen den Lebensraum Schule nicht als einen isolierten Bereich fernab von aller Lebenswirklichkeit, sondern als Teil eines Gesamten, als Spiegel des Lebens.