Vier jesidische Geschwisterpaare zeigen in diesem Dokumentarfilm ihre Geschichte während des Völkermords des „Islamischen Staates“ an den Jesiden, die zu Tausenden systematisch getötet, versklavt und vertrieben wurden, und ihr neues Leben in Deutschland. Mit den bewegenden Schicksalen der vier inzwischen zu jungen Erwachsenen herangereiften Jesid/innen sollen die Schüler/innen ihren Horizont erweitern, Empathie für das Los von Flüchtlingen entwickeln und sich mit den Verfolgten dieser Welt solidarisieren, um im besten Fall aktiv für eine gerechtere Welt einzutreten.
Unsere Schüler/innen folgten betroffen und konzentriert den Darstellungen auf der Leinwand und zeigten sich am Ende sichtlich betroffen. Ihre Fragen konnten sie nach dem Film einer der Protagonistinnen, Layla, stellen, die dafür extra angereist war. Layla war 10 Jahre alt, als der „Islamische Staat“ ihr Dorf in Shingal überfiel. Vor der Kamera benannte sie damals mutig den Horror, der ihr und anderen Frauen durch den IS angetan wurde. Heute lebt sie in Deutschland und hat sich ein neues Leben aufgebaut.
Viele Fragen drehten sich darum, wie sie das erlebte Leid verarbeiten konnte und ob sie eine neue Heimat gefunden habe. Auch zu der den Schüler/innen weitgehend unbekannten Geschichte des Jesidischen Volkes wurden interessierte Fragen gestellt. Vor dem Hintergrund der Flüchtlingssituation in den Flüchtlingslagern, die bis heute in ihrem Heimatland existieren, machte Layla deutlich, für wie viel –von fließendem Wasser über Schulbildung bis hin zu einer vollständigen Familie –wir hier in diesem Land dankbar sein dürfen.
Ihr Apell am Ende war deutlich: Akzeptiert einander, auch wenn ihr unterschiedlich seid, mobbt euch nicht, seid nicht ausländerfeindlich, liebt einander – wir sind alle Menschen!
Wir bedanken uns herzlich bei Layla und beim Human Rights Festival Berlin für diese beeindruckende Veranstaltung!
Text/Fotos: K. Reinstadler