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Schülerinnen und Schüler bescheren den Besuchern mit „Ich will das Morgenrot wecken“ einen ergreifenden Theaternachmittag
Chatten mit König David

12. Sep 2022
Gunther Gensch
Paderborn. Eine anrührende musikalisch literarische Aufführung durch die Schülerinnen und Schüler der Oberschulen St. Michael fand am Samstagnachmittag in der voll besetzten Aula statt. Die Paderborner Dommusik war auch dabei, das laufende IMAD-Festival mit Domkantor Patrick Cellnik bietet das biblische Singspiel „Ich will das Morgenrot wecken – David wird König“.
Die Geschichte von König David ist uralt, somit zeitlos in einer neusprachlichen Textfassung von Ronald Klein und von Regisseurin Sabrina Busch für diese Aufführung eingerichtet. Ein Team Düsseldorfer Kirchenmusiker unter Klaus Wallrath hat das Singspiel komponiert, den auf der Bühne gespielten Szenen folgen tolle Gesangsnummern. Für die Musikerzeugung gibt es ein Stagepiano, von Patrick Cellnik gespielt, die Violine von Annika Vogler, die Klarinette von Britta Jones und die Trompete von Heiko Röder, dazu fünf Damenstimmen aus der Domkantorei.
Klarinette und Violine entführen die Zuschauer in das Morgenland, buntes Treiben auf dem Markt in Israel, ein Obstkarren kommt herbei, bunt gekleidete Jungschauspielerinnen und Schauspieler gehen herum, prüfen die Waren, die Marktfrauen preisen lautstark Äpfel, Aprikosen und Feigen an. Aber das Obst ist alt und halb vergammelt, monieren die Frauen, wegen der Kriege mit den Philistern kommt nichts Frisches mehr ins Land, aber mit unserem König Saul ist auch nicht mehr viel los. „König Saul, irgendwas ist ziemlich faul, schau doch mal dem Volk aufs Maul“, singen alle nach eingängiger Melodie.
Auch David (Ellise Maria) geht mit Vater, Brüdern und Samuel (Silvan Ebbesmeier) über den Markt, Samuel diskutiert geistreich mit Debora (Franka Heggen) über Gottvertrauen in schlechten Zeiten. Das Miriam-Lied in wiegenden Dreivierteln leitet zu König Sauls Gemach, Lena Baumert liegt im Bett, vernimmt die Drohungen der Philister, steht lässig auf und schleicht sich in den Tag. Zündende Zwischenmusik, die kleine Band verbreitet gefälligen Klezmer-Sound, Lea (Amelie Schäfer), Dalila (Mariel Berlage), Abigail (Julia Gutapfel) und andere singen für Saul und ihr Land. Die Schauspielerschar begibt sich nach Bethlehem, um einen zu suchen, der Frieden und Ruhe bringt.
Plötzlich sind wir in der Neuzeit angekommen, für Reisemanagement und Suchaktion sind Smartphone-Apps und Gesichtserkennungssoftware im Einsatz. Originelle Bühnenbilder, Farbspiele und Projektionen verstärken den Gesamteindruck der Szenenfolge, in einem Chat stellt Isai Samuel seine Söhne vor, von Knut Rikus mit schnellem Kleiderwechsel vorgeführt. Der Gesuchte und Erwählte ist David, der im Garten Harfe spielt und frohe Lieder singt, „Ich will das Morgenrot wecken, stehen gegen Angst und Schrecken“, am Ende singen alle mit.
Und David ist bestimmt für den Kampf gegen den stärksten Mann der Philister, er wirft Goliath mit einem Trick zu Boden, ein Triumphmarsch brandet auf, von der Solotrompete angeführt. Das Volk feiert den Helden von Israel und seinen neuen König, das ganze Ensemble erscheint zur festlichen Krönungszeremonie und ein bewegender Schlussgesang steht am Ende der eindrucksvollen Produktion. Eine gelungene Rollenbesetzung, intensive Proben und engagierte Spielfreude der Schülerinnen und Schüler bescheren den Besuchern einen ergreifenden Theaternachmittag, mit ausgiebigem Beifall belohnt.
Am Dienstag, 13. September, wird die Inszenierung in der Aula der St.-Michael-Schulen um 18 Uhr noch einmal öffentlich aufgeführt.
Quelle: Neue Westfälische 12.9.2022
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